Nachruf auf Theun Mares

Quelle: www.toltec-legacy.com
Ich war ziemlich überrascht, als ich in den Suchanfragen von Zugriffen über Suchmaschinen "theun mares died" vor mir auf dem Bildschirm sah. Irgendjemand hatte also diese drei Worte in Google eingetippt und war im Spiritgate gelandet.
Ich war deshalb betroffen, weil ich mich schon seit Jahren mit den Werken von Theun Mares beschäftige, vor allem mit "Return of the Warriors" und "Cry of the Eagle". Das sind die beiden ersten Bücher der Toltec Teaching Reihe. Darin beschreibt Theun Mares sehr klar den Weg des Kriegers nach der toltekischen Lehre. Besonders in den 90er-Jahren wurden die Tolteken durch Castaneda und seinen Lehrer Don Juan einer größeren Öffentlichkeit bekannt.
Wenn man das Bild von Theun Mares oben sieht, würde man vielleicht keinen Toltekenkrieger dahinter vermuten, zumal einen Nagual, aber Theun Mares hat sehr erfolgreich und verständlich diese oft schwierigen Inhalte von allen Seiten beleuchtet, die Prozesse der Transmutation und Transformation und abstrakte Themen, wie Tonal und Nagual.
Dazu ein Beispiel aus Cry of the Eagle:
Das Problem, das tendenziell entsteht, ist, dass es immer solche gibt, die denken, sie möchten gerne Krieger werden, aber nicht erkannt haben, dass sie sich einer totalen Transformation unterziehen müssen, sie bestehen hartnäckig darauf, ihre alten Tonals zu behalten. Das ist analog zu einem Menschen, der einen neuen Garten haben will, der aber ebenfalls nicht bereit ist, irgendetwas in seinem Garten zu ändern. Der einzige Weg, auf dem jemand einen neuen Garten haben kann, ist, den Prozess des Todes einzuleiten, denn es leuchtet ein, dass viele der existierenden Pflanzen allesamt entfernt werden müssen, während andere wieder versetzt und gestutzt werden müssen, aber wenn wir fertig sind, wird der alte Garten nicht mehr da sein.
Die meisten Leute tun das nie, sondern fügen dem alten Garten nur mehr und mehr Pflanzen hinzu, in der Hoffnung, dass dies ihn verbessern wird. Doch unsere Tonals haben schon alles, was benötigt wird. Deshalb brauchen wir nichts hinzuzufügen, sondern müssen das entfernen, was nicht dazu gehört. Wenn wir zu entfernen beginnen, können wir offenbar auch Dinge an die Orte zurücksetzen, die ihnen ursprünglich zugedacht waren, und mit der Zeit ist die Insel des Tonal völlig neu strukturiert.
Und das gipfelt dann toltekisch stringent in einem Aphorismus, der lautet:
Nur diejenigen, die zum Pfad des Kriegers kommen und bereit sind zu sterben, können auf Erfolg hoffen.
Einer seiner engeren Schüler war wohl Charles Mitchley, der in seinem Nachruf schreibt:
Theun Mares war niemals darauf bedacht, Aufmerksamkeit zu bekommen. Stattdessen kam jede seiner Bewegungen aus dem Herzen und ging zum Herzen. Im Ergebnis hat Theuns Leben einen Einfluss gehabt, der kraftvoll ist, jenseits von Kalkül. Alles, was wir an diesem Punkt sagen können, ist, dass die Wirkungen äonenlang gespürt werden dürften. Theun Mares’ Leben endete friedlich im Jahr 2011.*
Der Wortwahl "[sein] Leben endete friedlich im Jahr 2011" entnehme ich, dass seine Aufgabe hier vollendet war und dass er freiwillig "gegangen" ist.
Gerhard Hübgen
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* am 5. September 2011
Videos bei YouTube:
Eine Einführung in das Thema Who Are We Really? in 11 Teilen
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Im Spiritgate:
Ein Text von Theun Mares über Toltekische Aphorismen
und daneben eine Randbemerkung in dem Artikel über den Untergang von Atlantis in Die Aktivierung des Smaragdkristalls.
Datum: 03.11.11